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Kann eine Krise eine neue Chance sein? Die Stadt Esslingen am Neckar macht sich auf die Suche nach der Zukunft. Auf vier Spaziergängen durch die malerische Innenstadt Esslingens werden digitale Werke von Künstler:innen, Kreativen und Aktivist:innen gezeigt, die die Fragen „Wer wollen wir sein?“ und „Was kommt nach der Flut?“ beantworten. Dabei werden die Kunstwerke über das Smartphone in den Stadtraum projiziert und öffnen Perspektiven in dystopische und utopische Szenarien – mal kritisch, mal humorvoll, mal fordernd und mal verträumt.

Auf der Route 1, PLASTIK|FLASCHEN|POST, holt uns Ramon Schmid am Dicken Turm ab, geleitet uns hinab in die Stadt und philosophiert dichtend über die Art und Weise, wie wir in Esslingen so leben. Manchmal muss er dabei fast schreien, um über die Wogen des Verkehrs die Schönheit der Stadt anzupreisen, aber was soll’s – „Mensch, uns geht’s doch gut!“

Aber geht es auch so weiter? Auf den Routen 2 und 3 zeigen uns Künstler:innen und Kreative, wie die Zukunft Esslingens aussehen kann – wenn die metaphorische Flut die Stadt am Neckar eingeholt hat und es an uns selbst ist, zu entscheiden, ob wir gemeinsam den Neuanfang wagen oder aufgeben.

In FRISCH|LUFT|SCHLÖSSER begegnen uns utopische Ideen – kann nicht der Hafenmarkt wirklich ein Hafen werden? Was für Pflanzen wachsen in der Maille, wenn wir ihnen freien Lauf lassen? Und wenn die Stadt eine Neugeburt erfährt, warum nicht auch Hunderte von ausgestorbenen Schmetterlingen?

Dass es so gut läuft, ist aber nicht gegeben – Route 3, die Dystopie der TREIB|SAND|BURGEN, erzählt vom Gegenteil: Was passiert, wenn wir nicht gemeinsam wieder auftauchen und zu einer besseren Stadt werden? Mit eindrucksvollen Bildern und Gedichten werfen die Künstler:innen dieser Route einen langen, dunklen Schatten auf das idyllische Fachwerk. Verlassen und ausgestorben, außer von ein paar Rochen und den Überresten unserer gutgemeinten Ideen.

Was soll es also werden? Auf Route 4 kommen neben den Künstler:innen auch die Aktivist:innen der Stadt zu Wort. In IDEEN|KRAFT|STOFF zeigen sie uns, wie der Stadtraum tatsächlich verändert werden könnte. Denn es muss nicht erst eine Sintflut kommen, um Veränderung loszutreten! Die Maillekreuzung wird begrünt. Wo Schmetterlinge fliegen, summen auch wieder Bienen. Der Stadtstrand zieht am Marktplatz ein und Kunst im öffentlichen Raum erinnert uns daran, stets den Blick auf uns selbst zu richten und die Optimierung bei uns selbst anzufangen – bevor Esslingen sich für ein Atlantis entscheiden muss.

Mit Hannes Brugger, Carmen Buttjer, Stefan Dinter, Annemarie Hein, Marcus Fauser, Klimagerechtigkeitsbündnis Esslingen, Matthias Kunisch, Landesfilmdienst Baden-Württemberg, Mira Leibold, Pixelcloud GmbH, Ekaterina Porizko, Maren Profke, Peter Rust, Ramon Schmid, Götz Schneyder, Stadtjugendring Esslingen, Albrecht Weckmann, Katharina Wibmer, Leander Wohlgemuth, Frank Wörner/ExVoCo, Horst Wöhrle. (2919 ZmL)

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